Kurzbiographie |
1852 gründete Samuel Joel Ballin zusammen mit Samuel Moritz Hirsch die Auswanderer-Agentur Morris & Co. Seit 1874 arbeitete Albert Ballin in der väterlichen Firma, ein Jahr später erhielt er Prokura und wurde 1879 schließlich deren Mitinhaber. 1881 begann er die Zusammenarbeit mit dem Neffen des Hamburger Großreeders Robert Miles Sloman jr., Edward Carr, und dessen Reederei. Bereits 1882 liefen 17 Prozent des gesamten Hamburger Auswandererverkehrs über die Carrsche Linie. 1886 trat Ballin den Posten als Leiter der Passageabteilung bei der Hapag an, bereits zwei Jahre später wurde er in deren Vorstand berufen. 1899 folgte die Ernennung zum Generaldirektor. Zielstrebig erweiterte er das Angebot der Hapag, die sich unter seiner Führung zur weltweit größten Schifffahrtslinie entwickelte. Ballin galt als einflussreicher „Berater“ Wilhelms II. in Wirtschafts- und Marinefragen - misstrauisch beäugt von vielen Deutschnationalen, für die er diffuse Ängste vor dem „internationalen jüdischen Großkapital“ verkörperte. Seit 1908 versuchte Ballin, den Boden für eine deutsch-britische Flottenverständigung zu bereiten – allerdings erfolglos. Anfang November 1918 wurde der nationalliberale Monarchist gebeten, die Friedensverhandlungen für das Deutsche Reich zu führen. Dazu kam es jedoch nicht mehr: Mit dem Zusammenbruch der Monarchie und des alten Europa schied Ballin am 9. November 1918 aus dem Leben. Zur Erinnerung an ihn wurde 1947 in Hamburg-Altstadt der Alsterdamm in Ballindamm umbenannt. Ausführliche Biographie. |