Kurzbiographie |
Goeze war der Sohn eines lutherischen Pfarrers. Nach seiner Schulzeit, die Goeze in Halberstadt und in Aschersleben verbrachte, studierte er in Jena und Halle Theologie, um 1741 seine erste Pfarrstelle in Aschersleben anzutreten. 1750 wurde Goeze Pastor in Magdeburg, um 1760 das Amt des Hauptpastors an der Hamburger Katharinenkirche zu übernehmen. Von 1760 bis 1770 war Goeze außerdem Senior, d.h. Vorsteher des Geistlichen Ministeriums, der obersten Behörde der hamburgischen Kirche. Goeze ist weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus als streitbarer Spätling der Lutherischen Orthodoxie bekannt, der sich mit verschiedenen Vertretern der theologischen und philosophischen Aufklärung kritisch bis polemisch auseinandersetzte. Goezes bekanntester Gegner war Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781), mit dem er den sogenannten Fragmentenstreit hatte. Seine umfangreiche Bibelsammlung vermachte Goeze der damaligen Hamburger Stadtbibliothek; sie ist aufgrund von Verlusten im Zweiten Weltkrieg stark dezimiert. |