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Johann Joachim Hanfft  
Abbildung


Geboren 12. August 1780
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 06. September 1827
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie
Leinwandmakler, Schlachtermeister und Offizier der Hanseatischen Legion
 
Johann Joachim Hanfft war Sohn des Metzgermeisters Johann Peter Hanfft und seiner Frau Lucie, geb. Bruns. Bereits im Alter von 14 Jahren entschied er sich für den Beruf des Händlers und ging durch ganz Norddeutschland, Dänemark und Holland auf Reisen. Da die Geschäfte nicht erfolgreich waren, sah er sich gezwungen, sein Glück auf andere Weise zu suchen. Da kam es ihm zugute, dass die reiche und betagte Witwe Fischer - sie war kinderlos und hatte schon drei Ehemänner begraben lassen - sich neu vermählen wollte. Hanfft war unter 100 Bewerbern der Auserwählte, den sie 1807 zum Traualtar führte. Bereits drei Jahre später musste er seine Frau begraben lassen. Mit ihrem Tod erbte er aber einen so großen Besitz, dass er zum höchst besteuerten Grundeigentümer Hamburgs wurde.
Die andauernde Besetzung durch französische Truppen veranlasste Hanfft, mit Einsatz seines großen Vermögens eine 220 Mann starke Escadron mit kompletter Ausrüstung auf die Beine zu stellen. Mit dieser Truppe schloss er sich der "Hanseatischen Legion" an und bekam vom Generalleutnant Graf von Wallmorgen am 21. September 1813 das Patent zum Rittmeister und kämpfte gegen die Besatzer. Gut ein Jahr später marschierte Hanfft zusammen mit seinem Freimaurer-Bruder David Christopher Mettlerkamp am 31. Mai 1814 in die befreite Stadt ein. Er kehrte in den Bürgerstand zurück und bekam als Dank für seine Dienste vom Senat einen 8.000 qm großen Garten beim Dragonerstall geschenkt. Hier ließ er ein Gasthaus bauen und gründete mit seinen Freunden die "Gesellschaft der Erholung". Als Wirtin setzte er seine Schwester ein, die täglich bis zu 500 Freunde kostenlos versorgte. Lange konnte Hanfft diese Großzügigkeit nicht aufrecht halten - es wurde eine Gesellschaft auf Actien zu je 300 Mark gegründet.
Nach seinem zweijährigen Auslandsaufenthalt kam er 1826 wieder nach Hamburg, um sich hier mehr und mehr zurück zu ziehen. Obwohl er direkt neben seiner "Erholung" wohnte, schottete er sich von allen Freunden ab. Nach seinem viel zu frühen Tod am 2. September 1827 begleiteten über 1.000 Hamburger Bürger den alten Volksfreund zur Ruhestätte am Kriegerdenkmal der "Hanseatischen Legion" auf dem Begräbnisplatz der St. Maria Magdalenen-Klosterkirche vor dem Dammtor. Die Grabrede hielt sein Freund, der Advokat, Notar und Procurator, Dr. Johann Otto Wilhelm Patow.
 
Lokale Referenzen
Johann Joachim Hanfft war ca. 30 Jahre aktives Mitglied in der Freimaurer-Loge "Zu den drei Rosen". 1804 wird er im Matrikel-Verzeichnis als Johannis-Meister und "Abgegangener Secretair" geführt. Im Jahr nach seinem Tode wird er als "Gestorben" genannt - mit dem Vermerk "ehemaliger Rittmeister der Hanseatischen Legion".
 
Spuren in Hamburg:
- in Hamm-Nord ist seit 1929 der nach ihm benannte Hanfftsweg
- auf dem Friedhof Ohlsdorf, Kapelle 4 ist der Obelisk, der als Kriegerdenkmal seinen ursprünglichen Platz auf dem St. Maria Magdalenen Friedhof vor dem Dammtor hatte. An dieser Stelle befand sich die Gruft von Johann Joachim Hanfft.
 
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