Kurzbiographie |
Dichter, Übersetzer und Jurist Friedrich Leopold wurde am 7. November 1750 als zweiter Sohn des Oberkammerherren, Graf Christian Günther zu Stolberg-Stolberg und dessen Ehefrau Christiane, geb. Gräfin zu Castell-Remlingen, geboren.
Nach dem frühen Tod des Vaters übernahm Friedrich Gottlieb Kloppstock die Verantwortung für seine Erziehung. Gemeinsam mit seinem Bruder Christian studierte er von 1770 bis 1772 zuerst in Halle an der Saale und später in Göttingen Jura und Literatur. Von 1777 bis 1780 vertrat er in Kopenhagen als Gesandter den Fürstbischof von Lübeck und von 1791 bis 1799 das fürstbischöfliche Kollegium von Eutin. Zu Beginn des Jahres 1800 legte er im Streit seine öffentlichen Ämter nieder, siedelte um nach Münster und trat aus Protest am 1. Februar zur katholischen Kirche über. Friedrich Leopold schrieb Oden, Balladen, Dramen, Satiren und Reisebeschreibungen. In den Jahren 1806 bis 1818 erschien von ihm eine 15-bändige Geschichte der Religion Jesu Christi. Bekannt wurden seine Homer-Übersetzungen. Seine engen schriftstellerischen Freunde, die ebenfalls dem Bund der Freimaurer angehörten, waren Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Gottlieb Klopstock, Matthias Claudius, Friedrich Heinrich Jacobi und Johann Gottfried von Herder. |
Lokale Referenzen |
Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg gehörte - wie sein Bruder Christian - der Bund der Freimaurer an. Er wurde auf Empfehlung von Friedrich Gottlieb Kloppstock in der Hamburger Johannis-Loge "Zu den drei Rosen" am 11. Mai 1774 vom seinerzeitigen Logenmeister und Schriftsteller Jacob Mumsen aufgenommen. Mumsen war es auch, der Friedrich Leopold am 21. April 1775 zum Meister erhob. Spuren in Hamburg: Vor der Christianskirche in Ottensen ist das Grab von Friedrich Gottlieb Kloppstock. Auf dem Grabstein, der heute die Funktion eines Klopstock-Denkmals angenommen hat, ist der Satz des Grafen Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg zu lesen - er lautet: Deutsche, nahet mit Ehrfurcht und Liebe Der Hülle eures größten Dichters ...
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