Kurzbiographie |
Ferdinand Lauenstein war von 1924 bis 1934 Leiter der Oberrealschule Eppendorf. Nach der Reifeprüfung 1893 studierte er in Leipzig und Göttingen Theologie und Germanistik, wobei er sich besonders mit deutschen Dialekten und dem Alten Testament beschäftigte. 1897/98 legte er in Hamburg das Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab und war wissenschaftlicher Hilfslehrer am Knabeninstitut der Internatsschule Lucius in Echzell (Wetterau). Von 1898 bis 1899 absolvierte er das Anleitungsjahr und 1899/1900 das Probejahr am Wilhelm-Gymnasium Hamburg und erlangte am 1. Oktober 1900 die Anstellungsfähigkeit für die Fächer Religion, Deutsch, Hebräisch in der oberen, Latein in den unteren Klassen der Höheren Schule. Am 1. April 1902 wurde er Oberlehrer an der Oberrealschule auf der Uhlenhorst und ab 1912 an der Oberrealschule Eppendorf. 1918 erhielt er die Amtsbezeichnung „Professor“, 1924 wurde er zum Leiter ernannt. In dieser Funktion war er als Vertreter der Lehrer Mitglied im Ausschuss der Oberschulbehörde für die Ausbildung der Religionslehrer, in deren Rahmen er im Wintersemester 1932/33 Griechisch an der Hamburgischen Universität unterrichtete. Politisch gehörte der 1900 in Göttingen promovierte Germanist von 1911 bis 1922 der Deutsch-Hannoverschen Partei an, theologisch zählte er im Kaiserreich zu den ultra‑rechten kirchenpolitischen Gruppierungen in Preußen, die sich von den Reformierten und allen Unionsbestrebungen abgrenzten. 1912 verfasste er einen gegen den Evangelischen Bund gerichteten Artikel in der Allgemeinen Evangelisch-Lutherischen Kirchenzeitung. Bereits zwei Jahre zuvor hatte sich der Bund mit ihm auseinandergesetzt und sogar Strafantrag wegen „grober Beschimpfungen“ gestellt, der aber folgenlos blieb. 1934 wurde Lauenstein nach langer Erkrankung pensioniert. |