Hamburger Persönlichkeiten - Religion
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Adolf IV. Graf von Schauenburg  
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Geboren -
Geburtsort  
Gestorben 08. Juli 1261
Todesort Kiel 
Kurzbiographie Adolf IV. Graf von Schauenburg, geboren vor 1205, gestorben 8.7.1261 in Kiel, Sohn des Grafen Adolf II. von Schauenburg und der Gräfin Adelheid von Querfurt. Verheiratet mit der Gräfin Heilwig von der Lippe. Unter seiner Regierung 1227 durch den Sieg in der Schlacht bei Bornhöved die Wiedergewinnung der Grafschaft Holstein für die Schauenburger und wirtschaftliche Förderung Hamburgs. Gründung der Bettelordensklöster in Hamburg und Kiel. 1238 Teilnahme am Kreuzzug in Livland, 1239 Eintritt in den Franziskanerorden.
 
Kategorien Politik
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Jakob Heinrich von Ahsen  
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Geboren 27. Mai 1798
Geburtsort Achim bei Bremen 
Gestorben 14. Juli 1871
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Jakob Heinrich v. Ahsen war der Sohn des Juristen Klaus Jakob Dietrich v. Ahsen (1761-1848). Er studierte von 1816 bis 1819 Theologie in Göttingen, wurde 1820 Kandidat des Geistlichen Ministeriums der Hamburger Kirche, 1821 Katechet am Spinnhaus sowie am Werk- und Armenhaus. 1829 wechselte v. Ahsen zur Hauptkirche St. Michaelis, wo er zum Diakonus gewählt wurde. In diesem Amt verblieb er bis zu seinem Tod. In seiner am 25. 6. 1830 in der Michaeliskirche gehaltenen Predigt zum 300jährigen Jubiläum der Augsburgischen Konfession (Confessio Augustana, abgekürzt CA) zeigt sich v. Ahsen als konservativer Protestant, der die Gefahr für den evangelischen Glauben in der Gegenwart nicht so sehr von der katholischen Kirche als vielmehr "von dem herrschenden Geiste unserer Zeit, von menschlichen Ansichten und Meinungen" ausgehen sieht. Damit sind vermutlich aufgeklärt-rationalistische, skeptizistische oder sogar atheistische Strömungen im öffentlichen und privaten Leben gemeint.

Nachrufe auf v. Ahsen finden sich unter der Kategorie "Nachrufe (Nekrologe)" als Volltext (nach dem Exemplar der Nordkirchenbibliothek Hamburg, Signatur: B 10101).

 

 
Nachrufe (Nekrologe) JakobHeinrichvAhsenNekrolog.pdf
Literaturhinweise JakobHeinrichvAhsen.pdf
Kategorien Religion
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Nicolaus Alardus  
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Geboren 06. September 1683
Geburtsort Tönning 
Gestorben 13. Februar 1756
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Sohn des gleichnamigen aus Süderau in der Kremper Marsch gebürtigen Pastors und General-Superintendenten für die Grafschaft Oldenburg-Delmenhorst. Alardus besuchte das Akademische Gymnasium in Hamburg und studierte dann Theologie an den Universitäten Wittenberg, Leipzig und Kopenhagen (an der letzteren ohne Immatrikulation). 1711 war Alardus Kandidat der Hamburgischen Kirche, bevor er 1712 Diaconus zu Neuenkirchen in Dithmarschen wurde. 1713 heiratete Alardus Elisabeth geb. Forcke aus Steinbek östlich von Hamburg. 1717 wechselte er auf die Pfarrstelle zu Steinbek, die mit dem Predigtamt an der Schlosskirche in Reinbek verbunden war. Von 1738 bis zu seinem Tode war Alardus Prediger und Zweiter Lektor am Hamburger Dom. Aus gesundheitlichen Gründen musste Alardus sich in den letzten zwölf Jahren seines Lebens in seinen Ämtern teilweise vertreten lassen. Für die Landesgeschichte Nordelbingens ist Alardus aus zwei Gründen von Bedeutung: 1) Er machte die „Nordalbingia“ seines Urgroßvaters Lambertus Alardus (1602–1672) durch den Abdruck in der von Ernst Joachim v. Westphalen (1700–1759) edierten Quellensammlung „Monumenta Inedita Rerum Germanicarum Praecipue Cimbricarum Et Megapolensium“ (1739–1745) der Forschung zugänglich. 2) Er verfasste in seiner Steinbeker Zeit die „Historische Nachricht von dem Reinbeckischen Closter und der Steinbeckischen Kirche.“ Diese blieb leider unvollendet, bildet aber trotzdem bis heute eine wichtige Quelle für die Geschichte des Klosters.  
Literaturhinweise NicolausAlardus.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1712 - 1756
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Sankt Ansgar  
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Geboren 801
Geburtsort Picardie 
Gestorben 03. Februar 865
Todesort Bremen 
Kurzbiographie Ansgar (geb. vermutlich 801 in der Picardie, gest. 3.2.865 in Bremen, auch Anskar oder Anschar genannt); Kirchenheiliger, Erzbischof von Hamburg und Bremen sowie Missionsbischof für Skandinavien. Ein Großteil der Urkunden, die als Quellen zu Ansgars Leben und Wirken dienten, haben sich als Fälschungen erwiesen, sodass viele Daten unklar bleiben. Die wichtigsten Informationen stammen aus der Biografie, die sein Schüler und Nachfolger Rimbert verfasste. Demnach wurde der Benediktiner von Papst Gregor IV. als Missionslegat und Bischof entsandt. Nach seiner Tätigkeit in Skandinavien auch als "Apostel des Nordens" bekannt, leitete Ansgar das 831/32 oder 834 gegründete Bistum Hamburg. Vermutlich nach einem Wikingerüberfall 845 wurde sein Sitz nach Bremen verlegt und mit dem dortigen Bistum vereinigt. 
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Hans Christian Asmussen  
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Geboren 21. August 1898
Geburtsort Flensburg 
Gestorben 30. Dezember 1968
Todesort Speyer 
Kurzbiographie

Hans Christian Asmussen war von 1932 bis 1934 Pastor an der Altonaer Hauptkirche St. Trinitatis. Von 1917 bis 1921 studierte er Evangelische Theologie in Kiel und in Tübingen. 1921 legte er das erste, 1923 das zweite theologische Examen in Kiel ab. Am 30. April 1923 wurde er in Flensburg ordiniert. Er war dort anschließend Hilfsgeistlicher, ab 1925 Pastor in Albersdorf (Süderdithmarschen), ab 1932 in Altona. Unter seiner Führung erarbeiteten fünf Theologen das am 11. Januar 1933 verkündete „Wort und Bekenntnis Altonaer Pastoren in der Not und Verwirrung des öffentlichen Lebens“, das 21 der 25 Altonaer Pastoren unterschrieben. Sie nahmen darin Stellung zur politischen Situation in Deutschland, erinnerten an das Recht auf politischen Widerstand und lehnten den Totalitätsanspruch des Nationalsozialismus ab Als Folge wurde Asmussen von der Schleswig-Holsteinischen Landeskirche suspendiert und zum 15. Februar 1934 emeritiert. Er zog nach Bad Oeynhausen und wurde Mitarbeiter von Präses Karl Koch. Auf der ersten Bekenntnissynode in Barmen war er einer der Väter der „Theologischen Erklärung zur gegenwärtigen Lage der Deutschen Evangelischen Kirche“. 1934 gehörte er dem Präsidium der Bekenntnissynode von Bad Oeynhausen an und war Mitglied des Reichsbruderrates. 1935 gründete er die Kirchliche Hochschule in Berlin-Dahlem und übernahm deren Leitung. Von 1936 bis 1940 erhielt er ein reichsweites Rede- und Predigtverbot. 1941 wurde Asmussen verhaftet. 1943 wurde er als Privatsekretär für die Deschimag in Bremen für die Rüstungswirtschaft reklamiert. Im gleichen Jahr nahm ihn die württembergische Landeskirche auf. Er wurde Aushilfspfarrer und wirkte am Kirchlichen Einigungswerk des württembergischen Landesbischofs mit. Seit August 1945 war Asmussen Mitglied der Kirchenleitung in Kiel, ließ sich jedoch ständig aufgrund seiner überregionalen Aufgaben vertreten: 1945 wurde er Vorsitzender des Bruderrates und war von 1945 bis 1948 Präsident der Kanzlei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von 1949 bis 1955 war er Propst von Kiel. In seinen späten Jahren näherte er sich der römisch-katholischen Kirche und der Hochkirchlichen Bewegung an. Er engagierte sich für die rechtskonservative Abendländische Akademie in Eichstätt und war Mitglied der CDU.

 
Literaturhinweise Asmussen Literatur.pdf
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Heinrich Jakob Hartwig Beckmann  
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Geboren 08. Juni 1877
Geburtsort Wandsbek 
Gestorben 12. August 1939
Todesort Sülzhayn/Südharz 
Kurzbiographie

Heinrich Beckmann, genannt Heinz, war Hauptpastor der Hamburger St Nikolai-Kirche und gilt als einer der wenigen engagierten Demokraten in der Hamburger Landeskirche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seit 1910 war er Pastor an der Marktkir­che in Wiesba­den, zehn Jahre später wechselte er an die St. Nikolai-Kirche, an der er bis zu seinem Tode aktiv blieb. Beckmann leistete in der Synode und im Kir­chenrat intensive Arbeit, war Vorkämpfer für die Theologinnen und Sprecher der liberalen Fraktion. Von 1924 bis 1933 gab er die „Hamburgische Kirchenzeitung“ heraus, durch die er weite Teile der Kirchenmitglieder erreichen konnte. In der Schulpo­li­tik pflegte er gute Beziehungen der lutherischen Kirche zum sozialde­mokratisch beeinflussten Staat. Damit stand er gegen den konservativen Flügel um den „Evangelischen Elternbund“. Beckmann setzte sich insbesondere dafür ein, dass auch Frauen nach dem Theolo­giestudium beide kirchliche Examina ablegen und in den kirch­lichen Dienst übernom­men werden konnten. Mit seiner Unterstützung gelang es, 1927 ein Pfarramtshelferin­nengesetz durchzusetzen, das den Theologinnen nach Ablegung beider Examina zumindest eine Tätigkeit mit eingeschränkten Rechten ermög­lichte.

In seiner Eigen­schaft als Hauptpastor lehrte Heinz Beckmann seit dem Winter­semester 1921/22 am Allge­mei­nen Vorle­sungswesen der Hamburger Universität, von 1931 bis 1934 unterrichtete er Altes Testament im Rahmen der Religi­onslehreraus­bildung an der Philoso­phischen Fakultät. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten sah Beckmann mit großer Sorge. Bei der Einführung des Bischofsamtes 1933 wurde er wegen seiner liberalen Haltung übergan­gen und verlor fast alle öffentlichen Wirkungsmöglichkeiten.

 
Literaturhinweise Beckmann Literatur.pdf
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Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1910 - 1939
Hochschullehrer/in: 1921 - 1934
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Dr. h.c. Christian Conrad Georg Behrmann  
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Geboren 15. November 1846
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 10. Juli 1911
Todesort Lokstedt 
Kurzbiographie

Georg Behrmann war Theologe und Orientalist. Der Sohn eines Schlossermeisters legte an der Gelehrtenschule des Johanneums 1866 das Abitur ab und studierte Theologie sowie orientalische Sprachen in Halle und Tübingen. 1870 wurde er als ordiniert, 1872 wurde er Diakon an der Hauptkirche St. Michaelis, 1873 an St. Nicolai in Kiel. 1880 wurde er als Hauptpastor an St. Michaelis in Hamburg eingeführt und übernahm 1894 als amtsältester Hauptpastor das Seniorat. Zugleich vertrat er die Landeskirche auf der Eisenacher Kirchenkonferenz und die drei Hansestädte im Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss. Seitdem gab Behrmann die christliche Zeitung „Der Nachbar“ heraus. Von 1880 bis 1885 edierte er die Monatsschrift für die evangelisch-lutherische Kirche im Hamburgischen Staate. Behrmann arbeitete bei der Revision der Hamburgischen Kirchenverfassung 1882 und 1895/96 mit und gilt als Begründer der kirchlichen Bibliothek in Hamburg. Seit 1897 lehrte er am Allgemeinen Vorlesungswesen. 1895 erhielt er die theologische Ehrendoktorwürde der Universität Kiel. Er leitete den 13. Internationalen Orientalistenkongresses 1902 in Hamburg. 1898 setzte sich Behrmann schon drei Tage nach dem Tode Otto von Bismarcks nachdrücklich für den Bau eines Bismarck-Denkmals in Hamburg ein und war als einziger Theologe Mitglied des entsprechenden Ausschusses.

 
Literaturhinweise Behrmann Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
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Carl Bertheau  
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Geboren 04. Juli 1878
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 11. November 1944
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Carl Bertheau war ein Theologe und Studienrat. Er war Mitbegründer der Bekennenden Kirche. Nach dem Abitur 1896 an der Gelehrtenschule des Johanneums studierte er bis 1900 Evangelische Theologie in Greifswald, Leipzig, Halle und Tübingen. Daneben lernte er Arabisch und Syrisch. Am 25. September 1900 bestand er in Hamburg das erste theologische Examen und besuchte anschließend das Lehrerseminar. 1903 folgte das zweite theologische Examen. Bewerbungen um kirchliche Ämter blieben erfolglos. Bertheau wechselte daher in den Schuldienst. 1903/04 unterrichtete er aushilfsweise an der Gelehrtenschule des Johanneums und am Wilhelm-Gymnasium. Im Juli 1904 legte er in Kiel die Staatsprüfung für das Lehramt an Höheren Schulen mit Auszeichnung ab und erlangte die Lehrbefähigung für evangelische Religionslehre, Hebräisch und Latein. 1910 bestand er die Ergänzungsprüfung für alte Sprachen. Ab 1905 war er am Johanneum als Oberlehrer tätig.

Im Ersten Weltkrieg geriet Bertheau als Kriegsfreiwilliger in russische Kriegsgefangenschaft. Zeitweilig arbeitete er als Dolmetscher für Arabisch im „Halbmondlager“ Wünsdorf.

1933 wurde er von der Bürgerschaft zum Mitglied der Landesschulbehörde gewählt. Im Unterricht engagierte er sich besonders für die Hebräische Sprache. Nachdem dieses Fach 1939 aus dem offiziellen Lehrplan verbannt worden war, unterrichtete und prüfte er es in Privat­kursen. 1933/34 lehrte er für zwei Semester Griechisch im Rahmen der Religionslehrer­ausbil­dung an der Hamburger Universität. Dieser Lehrauftrag war aufgrund der lutherischen Ausrichtung Bertheaus umstritten. Als Be­fürworter von lutherischen Bekenntnisschulen war Bertheau aktiv im konservativen „Evange­lischen Elternbund“ des späteren Landesbischofs Simon Schöffel, im Vorstand der Hauptkirche St. Michaelis sowie seit 1929 als Gemeindeältester der St. Lukas-Gemeinde in Fuhlsbüttel, in deren Bezirk er wohnte. 1933/34 war er Mitglied des Landeskirchenrates, 1934 war er darüber hinaus Mitglied des Rechnungshofes der Landes­kirche.

Kirchenpolitisch zählte Bertheau 1933 zu den Mitbegründern des Pfarrernotbundes und bis 1938 zur Bekenntnisgemeinschaft. Er leitete die Gemeindegruppe Fuhlsbüttel. Zugleich forderte er vergeblich, dass die Bekennende Kirche in Hamburg einen eigenen Religionsunterricht anbieten sollte. Von 1920 bis zu seinem Tode gehörte er dem Vorstand des Rauhen Hauses an.

 
Lokale Referenzen
 
Literaturhinweise Bertheau Literatur.pdf
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Dr. phil. Reinhard Biernatzki  
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Geboren 10. April 1884
Geburtsort Bargum 
Gestorben 13. September 1948
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Reinhart Biernatzki war ein in Hamburg tätiger Oberlehrer und Kant-Forscher. Der Sohn des Pastors Johannes Biernatzki wurde 1926 in Königsberg mit einer Arbeit zu Kants Erkenntnislehre promoviert. Biernatzki war ab 1928 als Oberleh­rer für Biologie und Chemie an der Mädchen-Oberreal­schule am Ler­chenfeld und nach seiner Ausbombung 1943, bei der auch seine umfangreiche Bibliothek vernichtet wurde, an der Walddörferschule in Volksdorf tätig. Mit seinen Schülerinnen und Schülern unternahm der versierte Vogelkundler regelmäßig Wanderungen in der Natur. Von 1929 bis 1933 war Biernatzki Vorsitzender des Vereins zur Begründung von Vogelfreistätten an den deutschen Küsten – Jordsand.

Biernatzki publizierte über seine Kriegserfahrungen im Ersten Weltkrieg sowie über naturwissenschaftliche und philoso­phische Themen. Er leitete den „Volksbund für Kantische Weltanschau­ung“ in Hamburg. In den vier­ziger Jahren hielt er Volkshochschul­kurse über Kants Philo­so­phie und Themen der Chemie ab. Biernatzki war geprägt von der notwendigen Symbiose von Philosophie und Naturwissenschaft.

1928 setzte sich Biernatzki für die Schaffung religionswissenschaftlicher anstelle theologischer Professu­ren für die Religionslehrerausbildung ein und schrieb ein entsprechendes Gutachten im Auftrag der „Vereinigung der evange­li­schen Religionslehrer an den höheren Staatsschu­len Hamburgs“. Nach 1945 verfasste er u. a. Streit­schrif­ten gegen den theologisch „positiven“ Hambur­ger Landes­bi­schof Simon Schöffel (1880-1959).

 
Literaturhinweise Biernatzki Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
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Bildungswesen
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Heinz-Georg Wilhelm Binder  
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Geboren 22. November 1929
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 17. Februar 2009
Todesort Esens 
Kurzbiographie

Heinz-Georg Binder war lutherischer Pastor und Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am Sitz der Bundesregierung. Nach dem Abitur 1949 studierte er in Hamburg, Erlangen und Kiel evangelische Theologie. 1956 wurde er in der Hamburger Landeskirche ordiniert und war als Hilfsprediger in der Jugendarbeit sowie ab 1957 als Gemeindepastor an St. Andreas und 1961 in der Krankenhausseelsorge tätig. Ab April 1961 wirkte er als Referent für Jugendpolitik in der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Deutschlands in Stuttgart. Von 1964 bis 1966 war er Chefredakteur der „Jungen Stimme“. Er engagierte sich in Gremien, vor allem der Jugendarbeit: 1956/57 und 1960/61 war er Vorsitzender des Hamburger Jugendringes, 1961 bis 1963 Vorsitzender des Bundesjugendringes und 1963 bis 1967 Vorsitzender des Deutschen Nationalkomitees für internationale Jugendarbeit sowie Präsident des Council of European National Youth Committees. 1966 wurde er Pastor im Öffentlichkeitsdienst und in der Volksmission in Bremen, 1971 Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche. Von 1977 bis 1992 übte Heinz-Georg Binder das Amt des Bevollmächtigten des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland am Sitz der Bundesregierung aus. In dieser Funktion pflegte er den Kontakt zu Ministerien, Parteien und Organisationen und wirkte insbesondere bei der Vorbereitung von Gesetzesvorhaben mit, die kirchliche Belange betrafen. Ein zentrales Thema war die Auswirkung der Steuerpolitik auf die Kirchensteuern. Binder arbeitete zusammen mit dem Katholischen Büro, insbesondere bei gemeinsamen Gottesdiensten und auf dem Feld der Entwicklungshilfe. Nebenamtlich war er von 1985 bis 1994 evangelischer Militärbischof, im Ruhestand bis 1999 evangelischer Beauftragter für die Grenzschutzseelsorge. Binder engagierte sich besonders im Konsultationsprozess mit dem Bund der Evangelischen Kirchen in der DDR. Insbesondere in der Debatte um die Friedenssicherung bzw. Nachrüstung der späten siebziger und achtziger Jahre nahm Binder eine vermittelnde Position ein.

 
Literaturhinweise Binder Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1956 - 199
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Dr. Karl Friedrich Wilhelm Boll  
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Geboren 30. Juni 1898
Geburtsort Lübeck 
Gestorben 12. August 1991
Todesort Reinbek 
Kurzbiographie

Karl Boll war ein lutherischer Pastor und einer der herausragenden Nationalsozialisten in der Hamburger Landeskirche. Der Sohn eines Hoteliers nahm ab 1915 als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil, wobei er schwer verletzt wurde. Nach dem Abitur 1919 in Lübeck studierte er Evangelische Theologie in Kiel, Tübingen, Rostock und Bethel. 1924 wurde er in Rostock mit einer Arbeit über Schopenhauer promoviert. 1927 legte er in Hamburg die erste theologische Prüfung ab, war Vikar in Eppendorf bei Ludwig Heitmann und bestand zwei Jahre später das zweite theologische Examen. 1929 wurde Boll in Hamburg-St. Nikolai durch Hauptpastor Heinz Beckmann ordiniert und arbeitete anschließend als Hilfsprediger am Allgemeinen Krankenhaus Eppendorf. 1930 wurde ihm der Pastorentitel verliehen, 1932 erhielt er dort eine Pastorenstelle, die er bis zum Kriegsende behielt.

Im März 1933 trat Boll der NSDAP bei und schloss sich den „Deutschen Christen“ an, zu deren führenden Vertretern in Hamburg er aufstieg. Boll pflegte engen Kontakt zum nationalsozialistischen Bürgermeister Carl Vincent Krogmann. Am 5. September 1934 ernannte Landesbischof Franz Tügel Boll aufgrund politischer Fürsprache zum Oberkirchenrat im Nebenamt. Diese Funktion übte er bis zur Abberufung 1936 aus. Tügel begründete diesen Schritt mit dem fehlenden Vertrauen in der Pastorenschaft und der engen Verbindung Bolls mit dem „Bund für deutsches Christentum“ und dessen Engagement für die radikale Thüringer Richtung der DC. Boll galt als Vertreter der „nationalkirchlichen“ Richtung, die Tügel vom lutherischen Standpunkt aus als „bekenntniswidrig“ einstufte. 1936 soll Boll belastendes Material über den späteren Bischof Karl Witte an die Redak­tion der SS-Zeitung „Das Schwarze Korps“ weitergeleitet haben. Auch werden Boll in seiner Funktion als Oberkirchenrat zahlreiche Denunziationsbriefe an die Gestapo angelastet. Die NSDAP-Gauleitung sprach Boll nach seiner Entbindung von diesem Amt öffentlich ihr Vertrauen aus. Ende 1936 zog Boll sich aus der Führungsgruppe der DC in Hamburg zurück und gründete im Januar 1937 die radikale „Kampfgruppe der Kommenden Kirche“, was zum Ausschluss aus den DC führte. Im Februar 1940 wurde Boll als Psychologe zum Heeresdienst einberufen und am 9. Mai 1940 zum Kriegsverwaltungsrat, am 1. März 1941 zum Regierungsrat der Reserve ernannt. Im März 1943 wurde er zum aktiven Kriegsdienst einberufen und war zeitweise in Norwegen stationiert. Wegen angeblich defätistischer Äußerungen wurde er im September 1944 denunziert und am 19. Januar 1945 zu fünf Jahren Zuchthaus in der Festung Torgau verurteilt; drei Monate später geriet er in amerikanische Gefangenschaft und wurde aus gesundheitlichen Gründen schnell entlassen. Psychologische Gutachten 1945 und 1956 ergaben, dass Boll seit seiner schweren Verwundung im Jahr 1917 an einer depressiven Psychose gelitten habe und starken Stimmungsschwankungen unterworfen sei bzw. es zu krankhaften Störungen der Geistestätigkeit komme.

Zum 1. Dezember 1945 wurde er als einziger Hamburger Pastor dauerhaft wegen seines nationalsozialistischen Engagements in den Ruhestand versetzt und nicht wieder reaktiviert; seine Ruhestandsbezüge bemaßen sich am Gehalt eines Oberkirchenrates. Erst nach juristischen Auseinandersetzungen räumte er 1950 sein Pastorat in Lokstedt, das im Nationalsozialismus von einer zur Emigration gezwungenen jüdischen Familie erworben worden war.

Von 1952 bis 1955 war er als Psychologe im staatlichen Prüfungsamt für den öffentlichen Dienst in Hamburg tätig, wobei er seine Parteizugehörigkeit verschwiegen hatte. Ab 1957 arbeitete er für das Kieler Innenministerium als Sachverständiger bei Auswahlverfahren.

Boll lebte später in Reinbek und widmete sich im Ruhestand literaturwis­senschaftlichen Forschungen, insbesondere über Theodor Storm. Er engagierte sich im Berufsverband Deutscher Psychologen, in der Kosmos-Gesellschaft der Naturfreunde und der Theodor-Storm-Gesellschaft.

 
Literaturhinweise Boll Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1929 - 1945
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Ludger Born  
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Geboren 15. Juni 1897
Geburtsort Duisburg 
Gestorben 26. November 1980
Todesort Münster 
Kurzbiographie

Ludger Born war ein katholischer Geistlicher und Angehöriger des Jesuitenordens. Der Sohn eines Buchbindemeisters begann am 26. Juni 1915 im Bonifatiushaus in ‘s-Heerenberg bei Emmerich sein Novizitat. Als Freiwilliger nahm er ab September 1915 am Ersten Weltkrieg teil, wurde Vizefeldwebel und erhielt das Eiserne Kreuz. Von 1922 bis 1924 absolvierte er in Köln, anschließend bis 1925 im Breslauer Internat ein Praktikum. Am 27. August 1928 wurde er zum katholi­schen Priester geweiht und arbeitete von 1929 bis 1933 in der Düsseldorfer Residenz in der „RuRAG“ für religiös-wissenschaftliche Zeitfragen. Nach dem Tertiat in St. Andrä/Kärnten wurde er an die Hamburger Niederlassung des Jesuitenordens beim Schlump versetzt. Dort leistete er Priester- und Schwesternseelsorge, gab Konvertitenunterricht und wurde 1935 Superior. Am 17. Oktober 1934 wurde Born zudem vom Osnabrücker Bischof zum katholischen Studentenseelsorger an der Hambur­ger Universität ernannt. Born lehrte an der Hochschule für Lehrerbildung in Hamburg katholische Religionsleh­re. Aufgrund von Protesten Hamburger Lehrer wurde ihm der Lehrauftrag 1938 entzogen.

1939 wurde Born nach Wien in die Residenz am Universitätsplatz versetzt, wo er als Prediger, Beichtvater und Priesterseelsorger amtierte. Im Dezember 1940 wurde die Erzbischöfliche Hilfsstelle für „nichtarische“ Katholiken gegründet, die Born leitete. Zunächst ging es darum, bei der „Auswanderung“ beratend Hilfe zu leisten. Seit den Deportationen im Herbst 1941 stand die Überlebenshilfe für „nichtarische“ Christen im Vordergrund. Born und seine Mitarbeitenden versorgten im Untergrund Lebende mit Lebensmitteln, Medikamenten, Kleidung und Decken. Zudem versuchten sie, den Kontakt mit Deportierten aufrecht zu erhalten. Dabei half Born konfessions- und religionsübergreifend verfolgten „Nichtariern“. Auch nachdem die offizielle Zuständigkeit für „nichtarische“ Katholiken 1942 auf den „Ältestenrat der Juden in Wien“ übergegangen war, unterstützte Born diese weiterhin und konnte ungehindert bis 1945 arbeiten. Alle zwei Wochen zelebrierte er im Ordenshaus der Jesuiten eine Gemeinschaftsmesse mit den „nichtarischen“ Katholiken.

Von 1946 bis 1949 koordinierte Born den Wiederaufbau der Katholischen Hochschu­le Sankt Georgen/Frankfurt, von 1949 bis 1960 war er in Dortmund, an­schlie­ßend bis 1966 in Essen Seelsorger für Priester, Akademiker und Ordens­angehö­rige; von 1966 bis 1976 arbeitete er in Wien an einer Dokumentation über die von ihm im „Dritten Reich“ geleitete Hilfsstelle für „nichtarische“ Katholiken, die von Lothar Groppe abgeschlossen wurde.

1973 erhielt Born die Ehrennadel der Widerstandsbewegung in Wien verliehen.

 
Literaturhinweise Born Literatur.pdf
Kategorien Wohlfahrt
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 27. August 1928 - 1966
Hochschullehrer/in: 1946 - 1949
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Margarete Luise Elfriede Braun  
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Geboren 15. Dezember 1893
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 22. April 1966
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Margarete Braun war eine lutherische Theologin. Braun legte im Februar 1913 am Oberlyzeum in Wiesbaden die Reife­prü­fung ab und besuchte dort anschließend die Seminar­klasse, die sie 1914 mit dem Examen für das Lehramt ab­schloss. Ab Herbst 1914 arbeitete sie ein Jahr lang als Lehrerin in Wiesbaden und legte die Ergänzungsprüfungen in Latein und Griechisch ab. Vom Winterse­mester 1915/16 bis zum Sommersemester 1921studierte sie an den Univer­sitäten Frankfurt am Main, Breslau, Jena und Marburg Philologie und Theologie. 1919 erhielt sie die mini­sterielle Genehmi­gung, das erste theolo­gische Examen vor der Marburger Fakultät abzule­gen, das sie im Frühjahr 1921 bestand.

Zwischen 1921 und 1925 arbeitete Braun als Pfarrgehilfin in der Jugendarbeit der Wiesbadener Ringkirchengemeinde. 1926 wechselte sie in gleicher Stellung an die Hauptkirche St. Nikolai in Hamburg und bestand dort im September das zweite theologische Examen. 1928 wurde ihre Stelle in die einer Pfarramtshelfe­rin umgewandelt. Ihr Aufgabenbe­reich lag in Andachts- und Bibelstun­den vor Frauen und Jugendlic­hen, im Abhalten von Kindergottes­dien­sten, in der Vorberei­tung und Mitar­beit am Konfirman­denunter­richt sowie in der seelsorgerli­chen und sozialen Gemein­dear­beit an Frauen und Mädchen. Daneben übernahm sie die Schriftleitung des Gemeinde­blattes „St. Nikolai Bote“, in dem sie zahlreiche kleinere Artikel publizierte, und erteilte Religionsunter­richt am Caspar Voght Gymnasium. 1931 gründete sie die erste deutsche Gliederung des „Zonta-Clubs“ in Hamburg mit, der sich überkonfessionell dem Dienst am Menschen verpflichtet hat und die Stellung der Frau verbessern will.

1934 wurde Braun gegen ihren Willen durch Landesbischof Simon Schöffel zur Betreuung der weiblichen Insassen des Allgemeinen Krankenhauses Eppendorf und der Mädchenanstalt Feuerbergstraße in Ohlsdorf versetzt. 1947 wurde sie als Vikarin mit der Betreuung von Mädchen und jungen Frauen im Heim Feuerbergstraße, in der Haushaltungsschule Volksdorf, im Mädchenheim Schwanenwik sowie in den Jugendheimen Reinbek und Wentorf beauftragt. 1959 ging sie in den Ruhestand und widmete sich der Betreuung der Stifte und Altersheime im Bezirk der Eppendorfer St. Marti­nus-Gemeinde.

 
Literaturhinweise Braun Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Wohlfahrt
Religion
Funktionen
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Dr. Otto Brodde  
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Geboren 21. März 1910
Geburtsort Gilgenburg/Ostpreußen 
Gestorben 24. August 1982
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Otto Brodde war einer der bedeutendsten Hamburger Kirchenmusiker im 20. Jahrhundert. Bereits seit 1927 war er als Kantor und Organist an der Rothkirchkapelle in Dortmund tätig. Von 1929 bis 1935 studierte in Königsberg und Münster Musikwissenschaft, Evangelische Theologie und Germanistik. 1935 wurde er mit einer Arbeit über Johann Gottfried Walther promoviert. An der Folkwangschule in Essen erhielt er 1935 einen Lehrauftrag für Hymnologie, Liturgik und Musikgeschichte. 1941 wurde er als Kirchenmusiker an die Bugenhagenkirche nach Hamburg berufen und trat in das Kollegium der Kirchenmusikschule Hamburg, der späteren Abteilung für Evangelische Kirchenmusik an der Staatlichen Musikhochschule, ein. Ab 1947/48 lehrte Brodde zusätzlich Kirchenmusik und Hymnologie am Vorlesungswerk der Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate, dann an der Kirchlichen Hochschule Hamburg und von 1954 bis 1967 an der Evangelisch-Theologischen Fakultät an der Universität Hamburg. Ab 1950 war er als Kantor in den Alsterdorfer Anstalten in Hamburg tätig. 1962 wurde er zum Kirchenmusikdirektor ernannt, 1963 verlieh ihm die Freie und Hansestadt Hamburg den Professorentitel.

Brodde wirkte im Ausschuss mit, der gemeinsam mit den Nachbarkirchen in Schleswig-Holstein die gemeinsame Ausgabe des 1954 erschienenen neuen Evangelischen Kirchengesangbuches vorbereitete. 1973 wurde er Vorsitzender des Gesangbuchausschusses des Verbandes evangelischer Kirchenchöre und evangelischer Vorsitzender der evangelisch-katholischen Arbeitsgemeinschaft für ökumenisches Liedgut. 1978 übernahm er den Vorsitz des gemeinsamen Gesangbuchausschusses der norddeutschen evangelisch-lutherischen Kirchen. Mehrere Jahrzehnte gehörte er dem Amt für Kirchenmusik seiner Landeskirche an und leitete es zuletzt. 1976 wurde Brodde Vizepräsident der Internationalen Heinrich Schütz Gesellschaft, deren Vorstand er seit 1964 angehörte. Daneben war er zeitlebens ein reger Publizist.

 
Literaturhinweise Brodde Literatur.pdf
Kategorien Musik
Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1947 -
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Dr. h.c. Theodor Paul Oskar Arthur von Broecker  
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Geboren 11. September 1846
Geburtsort Neiße/Schlesien 
Gestorben 27. Oktober 1915
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Arthur von Broecker war Pastor an der Hauptkirche St. Jacobi in Hamburg. Er hatte von 1865 bis 1868 evangelische Theologie in Breslau und Berlin studiert, absolvierte 1869 und 1871 vor dem Brandenburger Konsistorium beide theologischen Examina und wurde 1872 ordiniert. Er wirkte als Zivilerzieher am Kadettenhaus Kulm in Westpreußen, anschließend als Hilfsprediger in Berlin sowie als Di­visionspfarrer der Besatzungsarmee im Deutsch-Französischen Krieg. 1883 wurde er zum Pastor an der Hamburger Hauptkirche St. Jacobi gewählt. Zeitweilig unterrichtete er dort bis zu 400 Konfirmanden, taufte zahlreiche Kinder, traute viele Paare und gab an privaten Töchterschulen, wie z.B. der Milbergschen Schule, Religions- und Literaturunterricht. Daneben setzte er sich besonders für die Armenfürsorge ein. 1897 erfolgte die Wahl zum Hauptpastor.

Von Broecker war Vorsitzender des Hamburger Hauptvereins des Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung und ließ verschiedene Zweigvereine in den Kirchspielen bilden. Im Rahmen der Hamburger Landesvereinigung des Evangelisch-Sozialen Kongresses nahm von Broecker die öffentliche religiöse Diskussion mit der Arbeiterschaft auf. Er war Mitglied der Hamburger Pastoralkonferenz und des Verwaltungsausschusses der Inneren Mission, arbeitete für die Norddeutsche Mission und beteiligte sich am Zustandekommen der Hanseatisch-Oldenburgischen Missionskonferenz. Als Vorsitzender der Traktat-Gesellschaft bekämpfte er methodistisch gefärbte Schriften.

In seiner Funktion als Hauptpastor war er Mitglied der theologischen Prüfungs­kommis­sion und übernahm die Prüfungen im Fach Altes Testament und im Hebräischen. Seit dem Sommersemester 1897 las er am Allgemeinen Vorle­sungswerk, von 1908 bis 1915 auch am neugegründeten Kolonialin­stitut. In der Synode und von 1911 bis 1915 im Kirchenrat vertrat er den Standpunkt der orthodoxen „positiven“ Theologen. Von Broecker war publizistisch sehr aktiv, wobei er neben theologischen Inhalten auch tagespolitische und literarische Themen behandelte. Von 1894 bis 1904 gab er die „Zeitschrift für die evangelische Kirche in Hamburg“ heraus, ab 1904 das von ihm gegründete Periodikum „Der St. Jacobi-Kirchenbote. Ein evangelisch-lutherisches Gemeindeblatt für die St. Jacobi-Gemeinde“; 1911 übernahm er die Redaktion der Zeitschrift „Der Nachbar. Illustriertes christliches Sonntagsblatt“. Von 1891 bis 1910 stellte er die kirchliche Statistik für Hamburg zusammen. Im Ersten Weltkrieg verfasste er „tägliche Andachten in Schriftabschnitten mit Auslegung“, die 1916 unter dem Titel „Ein feste Burg ist unser Gott!“ publiziert wurden. 1905 verlieh ihm die Universi­tät Greifs­wald die theo­lo­gische Ehrendok­torwürde.

 
Literaturhinweise Broecker Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1872 -
Hochschullehrer/in: 1897 - 1915
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Prof. Dr. Johannes Bugenhagen  
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Geboren 24. Juni 1485
Geburtsort Wollin im Herzogtum Pommern 
Gestorben 20. April 1558
Todesort Wittenberg 
Kurzbiographie Als Sohn des Wolliner Ratsherrn Gerhard Bugenhagen bezog Johannes Bugenhagen 1502 die Universität Greifswald. 1504 ging er nach Treptow an der Rega, um die Leitung der dortigen Lateinschule zu übernehmen, und empfing 1509 die Priesterweihe, ohne einen akademischen Grad erlangt zu haben. Als Theologe war Bugenhagen Autodidakt, dem 1517 das Lektorat an der neu gegründeten Schule am Prämonstratenserstift Belbuck übertragen wurde. Im selben Jahr beauftragte ihn sein Landesherr Bogislaw X. mit der Abfassung einer Landeschronik, die unter dem Titel „Pomerania“ bekannt geworden ist. Zu Bugenhagens Schülern gehörte auch Johannes Äpinus, der erste Superintendent Hamburgs. Wohl 1520 schloss sich Bugenhagen der lutherischen Reformation an. Das veranlasste ihn, 1521 nach Wittenberg umzuziehen. Dort bekam er von Martin Luther und Philipp Melanchthon den Auftrag, in Vorlesungen die Psalmen auszulegen. Diese erschienen erstmals 1524 in gedruckter Form und sollten neben der Passionsharmonie das am häufigsten gelesene Werk Bugenhagens werden. 1522 gab Bugenhagen den Zölibat auf. 1523 folgte die Wahl zum Wittenberger Stadtpfarrer. In den folgenden Jahren wandte sich Bugenhagen, obwohl von mehreren Schicksalsschlägen getroffen, praktisch-theologischen und kirchenorganisatorischen Aufgaben zu. So schuf er zwischen 1528 und 1544 Kirchenordnungen für die Städte Braunschweig, Hamburg, Lübeck und Wittenberg, das Herzogtum Pommern, das Königreich Dänemark, die Herzogtümer Schleswig und Holstein, das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel sowie die Stadt Hildesheim bzw. war an ihrer Entstehung wesentlich beteiligt. 1533 wurde Bugenhagen in Wittenberg zum Doktor der Theologie promoviert und zum Generalsuperintendenten für den rechtselbischen Kurkreis ernannt. 1535 erfolgte die Beförderung zum Professor an der Theologischen Fakultät der Universität Wittenberg. Nach Luthers Tod und dem Schmalkaldischen Krieg 1546/47 fiel Bugenhagen neben Melanchthon die schwere Aufgabe zu, die Reformation unter dem neuen Kurfürsten Moritz von Sachsen und aufkommender Lehrstreitigkeiten zu bewahren. Die erste Verbindung zu Hamburg ergab sich 1524, als das Kirchspiel St. Nikolai Bugenhagen zum Pfarrer wählte, der Stadtrat die Wahl aber nicht bestätigte. 1526 verfasste Bugenhagen einen Sendbrief an die Einwohner Hamburgs, in der er seine Theologie und deren Konsequenzen für die Kirchenorganisation darlegte. Bugenhagen hielt sich mit seiner Familie 1528/29 in Hamburg auf. Damals entstand die Hamburger Kirchenordnung, die u.a. die Gründung des Johanneums zur Folge hatte. Die Abbildungen zeigen die Titelblätter der Bugenhagen-Biographie des Bautzener Pfarrers Johann Christoph Lange (1691-1758) und des Psalmenkommentars Bugenhagen von 1524. Die höchste Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland heißt Bugenhagenmedaille.
 
Lokale Referenzen

 

Die Bugenhagenstraße im Stadtteil Hamburg-Altstadt, das Bugenhagenkonvikt, Kalckreuthweg 89, 22607 Hamburg, die Bugenhagenkirche im Stadtteil Barmbek-Süd, die Bugenhagenkirche in Hamburg-Nettelnburg im Bezirk Hamburg-Bergedorf, die Bugenhagenkirche im Stadtteil Groß-Flottbek im Bezirk Altona, die Bugenhagenkirche im Bezirk Harburg, die Bugenhagenschule Alsterdorf mit Standorten in Hamm, Blankenese, Groß-Flottbek und Altona.


 

 
Literaturhinweise Bugenhagen.Johannes.Quellen.Literatur.doc
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1509 - 1558
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Christian Heinrich Karl Johannes Chalybaeus  
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Geboren 19. August 1876
Geburtsort Bordesholm 
Gestorben 08. Oktober 1958
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Christian Charlybaeus war lutherischer Pastor in Hamburg und Schleswig-Holstein. Nach dem Abitur 1895 studierte er evangelische Theologie in Halle, Tübingen, Berlin und Kiel. 1899 legte er das erste, 1902 das zweite theologische Examen in Kiel ab. 1903 wurde er in Flensburg ordiniert und war dort in der Kirchengemeinde St. Marien zunächst Hilfsgeistlicher und ab dem 26. Mai 1908 Pastor. 1918 wechselte er als Pastor nach Nienstedten. Von dort wurde er 1934 an die Ansgar-Kirchengemeinde in Kiel versetzt, da man ihm passiven Widerstand gegen das NS-Regime vorwarf. Seit der Machtübertragung an die Nationalsozialisten war es zu heftigen Angriffen gegen Chalybaeus gekommen. Diese verschärften sich, nachdem er im Juli 1933 bei der Trauung des damaligen Präsidenten des Deutschen Luftsportverbandes und Reichsluftsportführers Bruno Loerzer (1891–1960) in Anwesenheit des preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring (1893–1946) die Kirche nicht mit Hakenkreuzfahnen hatte schmücken lassen. Tatsächlich jedoch war Chalybaeus zu der Zeit im Urlaub und hatte die Trauung durch einen Vertreter, Pastor Richard Schmidt (1877–1955) aus Blankenese, durchführen lassen. Trotzdem wurde Chalybaeus als für die Kirche verantwortlicher Pastor angegriffen. In Kiel blieb Christian Chalybaeus auf Distanz zum Nationalsozialismus. Im September/Oktober 1938 ermittelte die Geheime Staatspolizei gegen Chalybaeus, da er von Konfirmanden denunziert worden war. Er habe die Unfehlbarkeit Adolf Hitlers infrage gestellt und einen baldigen Krieg prognostiziert, den Deutschland nicht gewinnen würde. Das Verfahren endete mit einer Verwarnung. 1939 wurde Chalybaeus auf einer Liste der Kontaktstellen des Büros Grüber, das evangelische Christen jüdischer Herkunft bei der Auswanderung unterstützte, als Ansprechpartner in Kiel geführt. Nachdem sein Pastorat im August 1944 ausgebrannt war, übernahm er eine Vertretung in Havetoft und wurde zum 1. April 1945 emeritiert.

 
Literaturhinweise Chalybaeus Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1903 - 1945
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Dr. Johannes Wilhelm Classen  
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Geboren 12. Februar 1864
Geburtsort Rostock 
Gestorben 07. Dezember 1928
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Johannes Classen war ein Physiker und Gründer des elektrischen Prüfungsamtes in Hamburg. Nach der Reifeprüfung am Realgymnasium des Johanneums 1883 studierte er in Breslau und Jena Physik und Mathematik. 1889 wurde er mit einer Arbeit über die spezifische Wärme des flüssigen Schwefels in Jena promoviert. Seit 1887 war Classen als wissenschaftlicher Assistent am Physikalischen Staatslaboratorium in Hamburg tätig, 1902 wurde er Gründer und erster Vorsteher des elektrischen Prüfungsamtes und erhielt 1903 den Professorentitel. Von 1902 bis 1916 hielt er Vorlesungen zur Physik am Allgemeinen Vorlesungswesen der Oberschulbehörde ab, u. a. über die Natur des Lichts. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er 1924 in den einstweiligen Ruhestand versetzt; 1926 wurde der Pensionär zum wissenschaftlichen Rat ernannt. Wissenschaftlich publizierte er Lehrbücher insbesondere über mathematische Optik, Theorie der Elektrizität und des Magnetismus.

Daneben war er kirchlich sehr engagiert: Seit 1922 gehörte er dem Kirchenvorstand der St. Lukas-Gemeinde in Fuhlsbüttel an, dessen Vorsitz er 1927 übernahm. Als Mitglied der Synode der Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate seit 1922 schloss er sich der neukirchlichen Fraktion an. Classen war stellvertretendes Mitglied des Kirchlichen Disziplinarhofes. Als Vertreter der gesamten Landeskirche nahm er an den Deutschen Evangelischen Kirchentagen in Bethel-Bielefeld 1924 und Königsberg 1927 teil.

Neben seinen dienstlichen Aufgaben war ihm die Verbindung von Christentum, Kirche und Naturwissenschaften sehr wichtig. Im Hamburger Protestantenverein hielt er einen viel beachteten Vortrag über naturwissenschaftliche Erkenntnis und den Glauben an Gott, der auch publiziert wurde. Vor der Hamburger Ortsgruppe des Deutschen Monistenbundes sprach er über seine Bedenken gegen den Monismus.

 
Literaturhinweise Classen Johannes Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen
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Walt(h)er Friedrich Classen  
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Geboren 24. April 1874
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 07. September 1954
Todesort Reinbek 
Kurzbiographie

Walt(h)er Classen war ein in Hamburg wirkender Theologe und Pädagoge. Er studierte Theo­logie, absolvierte in Hamburg 1896 und 1899 die beiden theologi­schen Exami­na und wurde 1903 ordiniert. Als Hilfs­geistlicher war er zunächst vor allem in der Jugendpflege tätig. Ab 1898 leitete er den Lehrlingsverein im Stadtteil Eilbek. Im April 1901 gründete er zusam­men mit dem Richter und späteren Direktor der Jugendbehörde Dr. Wilhelm Hertz und dem Kaufmann und späteren Senator Dr. Heinrich Traun das durch Stiftungen und Spenden finanzierte „Ham­burger Volksheim“ im Arbeiterviertel Hammer­brook. Dessen Mitarbeiter bemühten sich um die Arbeiterjugend und strebten als Gegengewicht zu den Sozialdemokraten eine „Verständigung“ mit den Arbeitern an, um ihnen Bildung und bürgerliche Werte zu vermitteln. Walter Classen ver­zich­tete 1904 auf das Pfarramt, zumal er durch seine liberale Position und seine neuen Ansätze in Kon­flikt mit der Kir­chenleitung ge­riet, und setzte die Volksheimarbeit hauptberuflich fort. Von 1916 bis zu seiner Pensionierung 1934 unterrichtete er die Fächer Religi­on, Deutsch und Geschich­te - ab 1931 an der Oberre­al­schule St. Georg. Bereits seit 1915/16 hatte Classen am Allge­meinen Vorle­sungswesen in Hamburg Vorlesun­gen und Kurse über Jugend­pflege gehalten, von 1925 bis 1928/29 war er Leiter der Abtei­lung für Jugend­pflege am Erziehungswissen­schaftlichen Seminar der Universi­tät und baute die Religionslehrerausbildung auf. Daneben war Classen auch als Schriftstel­ler sehr produktiv und veröf­fentlichte zahlreiche historische, theologische, pädagogische und litera­rische Werke, darunter Theaterstücke für die Jugendarbeit und eine dreibändige deutsche Geschichte. Von 1903 bis 1914 redigierte er die Monatsschrift für die deutsche Jugend „Die Treue“ und schrieb für die Monatlichen Mitteilungen der Hamburger Volksheime. Von 1927 bis 1933 gab er die Vierteljahrsschrift „Evangelisch-sozial“ mit heraus. Von 1924 bis 1930 war er Mitglied des Deutschen Evangelischen Kirchentages, im Zweiten Weltkrieg übernahm er Pfarrvertretungen.

Classen vertrat einen diffusen „Rassebe­griff“, distanzierte sich aber vom Antisemitismus und von der natio­nal­so­ziali­sti­schen Rassen­lehre. Er ordnete Juden der „städtischen Rasse“ zu, die im Gegensatz zur deutschen „Landrasse“ stehe. Beim Übertritt zum Christentum gehen Juden im deutschen Volk auf. Inhaltlich ging es Walter Classen um die Gewinnung der Arbeiterjugend für eine christlich geprägte bürgerliche Gesellschaft und ihre Normen, für die Akzeptanz traditioneller Leitbilder und hierarchischer Strukturen. Gegen das Anwachsen materialistischer, freireligiöser Anschauungen wollte er mit einem liberalen und für die Moderne offenen Christentumsverständnis gerade Arbeiter wieder der Kirche näher bringen. Wenngleich er konservative und z.T. auch völkische Ideen vertrat, so war er für seine Zeit mit seinen Zielen und Methoden vielfach sehr modern. Walter Classens Engagement für die Jugend resultierte aus seinen völkischen Anschauungen, er verstand sie als Teil seiner Arbeit zur Förderung des deutschen Volkstums.

 
Literaturhinweise Classen Walther Literatur.pdf
Kategorien Religion
Bildungswesen
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Lucas von Cölln  
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Geboren 1540
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 11. September 1611
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Über Herkunft und Jugend von Cöllns ist nichts bekannt, auch das Geburtsjahr ist nur aus den anderen Daten ungefähr erschlossen. Lucas von Cölln studierte an mehreren deutschen Universitäten, auf jeden Fall in Jena und Rostock, und erwarb den akademischen Grad eines Magisters. Von 1571 bis 1575 arbeitete von Cölln als Kantor am Johanneum in Hadersleben, wo er sich mit einer Christine Becker verheiratete. Als Pfarrer an der Elmshorner Nikolaikirche ist von Cölln von 1587 (nach anderen: 1589) bis 1593 nachgewiesen, als man ihn aus unbekannten Gründen aus diesem Amt entfernte. Von 1593 bis 1595 versah von Cölln das Amt eines Schiffspredigers der Hamburger Islandfahrer. Von 1595 bis 1609 war von Cölln Hauptpastor an der Hamburger Jacobikirche. Dort verwickelte er sich in Streitigkeiten mit dem Hauptpastor an der Hamburger Nikolaikirche und Senior Bernhard Vaget (1548-1613). Diesen bezichtigte von Cölln sittlicher Vergehen und bekam deswegen 1609 Kanzelverbot. Außerdem strengte Vaget einen Prozess gegen von Cölln an, der erst nach dessen Tod in Auseinandersetzung mit den Erben entschieden wurde. 1610 legte von Cölln sein Hauptpastorenamt nieder, angeblich aus Altersgründen. Auf dem Sterbebett soll er sich selbst das Abendmahl gespendet haben. An seiner Beerdigung sollen kein Amtsbrüder, dafür aber viele nichtgeistliche Personen teilgenommen haben. Die Hintergründe des Streites zwischen von Cölln und Vaget sind unerforscht. Die von Cölln zugeschriebenen Werke sind nicht alle zweifelsfrei von ihm, einige werden auch seinem älteren gleichnamigen Sohn zugeschrieben. Die Nordkirchenbibliothek in Hamburg-Altona besitzt ein Exemplar der lateinischen Werke des Lüneburger Reformators Urbanus Rhegius (Opera Urbani Regii Latine Edita, Nürnberg 1562, Signatur: MiQ 37/1-2), das Lucas von Cölln gehörte und ein Geschenk des Güstrower Hofpredigers Johannes Ruelius an ihn war.

 
Literaturhinweise LucasvonCölln.pdf
Kategorien Religion
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Dr. phil. Dr. h.c. Ernst Karl Alwin Hans Dammann  
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Geboren 06. Mai 1904
Geburtsort Pinneberg 
Gestorben 12. Juli 2003
Todesort Pinneberg 
Kurzbiographie

Ernst Dammann war ein Afrikanist, Pastor, Missions- und Religionswissenschaftler. Sein Vater hatte für einige Jahre als Landmesser in Deutsch-Ostafrika gearbeitet, was Ernst Dammans Interesse an Ostafrika und an der Afrikanistik beförderte. Nach dem Abitur 1923 studierte er Evangelischen Theologie und Orientalische Sprachen in Kiel, Hamburg und Berlin. 1927 legte er das erste und 1930 das zweite theologische Examen in Kiel ab. Von 1927 bis 1930 hielt Dammann hebräische Sprachkurse an der Kieler Universität, wo er am 1929 promoviert worden war. Am 1. Mai 1930 wurde er wissenschaftliche Hilfskraft am Seminar für Afrikani­sche Sprachen in Hamburg und zugleich Provinzialvikar in Pinneberg. Von 1933 bis 1937 war Dammann von der Hamburger Universität beurlaubt und stand im Kirchen- und Missions­dienst (Betheler Mission) als Pastor der Evangelischen Kirchegemeinde in Tan­ga (Ost­afrika). Von 1936 bis 1937 unternahm er im Auftrag des Hamburger Seminars für Afrikanische Sprachen eine Reise nach Kenia zur Erforschung der alten Suahelipoesie. 1939 habilitierte er sich mit einer Sammlung von Suahelidichtungen an der Universität Hamburg. 1948 hatte er zunächst einen kirchlichen Dienstauftrag, konnte aber nach seiner Entnazifizierung – er war bereits 1931 NSDAP-Mitglied geworden und hatte zeitweise in Pinneberg und in Ostafrika herausragende Funktionen ausgeübt – wieder an der Universität Hamburg lehren, wo er Ende 1949 zum außerplanmäßigen Professor für Afrikanische Sprachen ernannt wurde. 1957 übernahm er einen Lehrstuhl für Afrikanistik an der Humboldt-Universität in Berlin (DDR). Nach dem Bau der Mauer folgte er 1962 dem Ruf auf das Ordinariat für Religionsgeschichte an der Universität Marburg, wo er 1972 emeritiert wurde. Dammann publizierte in großem Umfang in der afrikanistischen Fachpresse, aber auch in kirchlichen und lokalgeschichtlichen Zeitschriften.

Die Heidelberger Theologische Fakultät verlieh ihm 1967 die Ehrendoktorwürde. 1982 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

 
Literaturhinweise Dammann Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1948 - 1972
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Carl Claus Wilhelm Georg Daur  
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Geboren 28. September 1900
Geburtsort Lüneburg 
Gestorben 16. Oktober 1989
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Georg Daur war ein lutherischer Pastor und Verfasser einer weit verbreiteten Überblicksdarstellung zur Hamburger Kirchengeschichte. Nach dem Abitur am Lüneburger Johanneum studierte er von 1919 bis 1922 in Göttingen und Halle Evangelische Theologie und bestand am 22. März 1923 das erste theologische Examen in Hamburg. Ab 1923 wirkte er als Hilfskraft in den Hamburger Strafanstalten. Nach der zweiten theologischen Prüfung wurde er 1924 ordiniert und begann als Hilfsprediger an St. Katharinen für den Bezirk St. Annen. 1932 wurde er zweiter Pastor an der St. Petri und Pauli Kirche in Bergedorf. Im Nationalsozialismus gehörte Georg Daur den Deutschen Christen an, war aber kein NSDAP-Mitglied. Er leitete den Evangelischen Landesverband für die weibliche Jugend Hamburgs mit 1770 Mitgliedern. Von 1933 bis 1935 war er vom Reichsjugendführer ernannter „Landesführer“. 1934 wurde er Mitglied der Geistlichen Kammer des „Vorläufigen Kirchenrates“ der Landeskirche. 1937/38 war er nebenamtlich Standortpfarrer in Bergedorf, im Zweiten Weltkrieg Divisionspfarrer. 1955 erfolgte die Ernennung zum theologischen Kirchen- und 1961 zum Oberkirchenrat. In dieser Funktion erarbeitete er 1960 einen Plan für eine kirchliche Religionslehrerbildungseinrichtung, die zwei Jahre später als katechetisches Amt eingerichtet wurde. 1968 ging er in den Ruhestand – gegen die Pensionierung mit 65 Jahren als Oberkirchenrat hatte er erfolgreich geklagt, so dass er wie Pastoren bis zur Vollendung des 68. Lebensjahres im Amt bleiben konnte. Von 1970 bis 1976 wirkte er als Pastor in der Gemeinde St. Thomas. Daur war in vielen Gremien aktiv: Seit 1930 gehörte er der Synode der Evangelisch-lutherischen Kirche im Hamburgischen Staate an. 1945 wurde er von der Synode in den Landeskirchenrat und 1946 in den Verfassungsausschuss gewählt. Von 1948 bis 1955 gehörte er der Disziplinarkammer, von 1949 bis 1954 dem Kuratorium der Kirchlichen Hochschule Hamburg an. 1955 wurde er stellvertretendes Mitglied der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands. Daur war bis 1975 Vorsitzender und anschließend Ehrenvorsitzender der Georg Behrmann Stiftung, die er 1959 mit Kurt A. Körber gegründet hatte. Knapp vier Jahrzehnte wirkte er als Hausgeistlicher und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung Evangelisches Krankenhaus Bethedsa in Bergedorf. 1970 erschien sein im Auftrag des Kirchenrates verfasstes Buch über die Hamburger Kirchengeschichte „Von Prediger und Bürgern“.  
Literaturhinweise Daur Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1924 - 1976
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Adolf Wilhelm Paul Drechsler  
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Geboren 08. November 1889
Geburtsort Picher in Mecklenburg-Schwerin 
Gestorben 26. Februar 1970
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Adolf Drechsler war evangelisch-lutherischer Theologe und Hauptpastor von St. Jacobi.

Nach der Reifeprüfung 1908 studierte er bis 1909 evangelische Theologie in Erlangen, wo er Mitglied der Studentenverbindung Uttenruthia war.

Von 1909 bis 1911 studierte Drechsler in Berlin, u.a. bei Adolf von Harnack, Adolf Deißmann und Eduard Simons. Drechsler entschied sich für die Arbeit in Hamburg, wo er 1912 das erste, 1914 das zweite theologische Examen bestand. Das Vikariat absolvierte er auf St. Pauli bei Clemens Schultz. Dort wurde er 1914 als dessen Nachfolger Pastor; 1917 bis 1918 wirkte er als Feldgeistlicher im Ersten Weltkrieg.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten begrüßte Drechsler 1933 im St. Pauli-Gemeindeblatt euphorisch. Von 1933 bis 1935 war er SA-Rottenführer, sein Aufnahmeantrag in die NSDAP von 1937 wurde aber nicht angenommen. Von 1933 bis 1935 engagierte er sich bei den Deutschen Christen und war Obmann des Bezirks Nordmark. 1934 war er am Sturz des Landesbischofs Simon Schöffel beteiligt. Von dessen Nachfolger Franz Tügel wurde zum Oberkirchenrat ernannt. 1937 wurde er ständiger Vertreter des Landesbischofs in geistlichen Angelegenheiten, 1938 gab Drechsler sein Gemeindepfarramt auf und arbeitete ausschließlich im Landeskirchenamt. Zugleich übernahm er die Predigten für seinen erkrankten Freund Tügel. 1940 wurde er zum Hauptpastor von St. Jacobi berufen. Während des Zweiten Weltkrieges riet Drechsler den Pastoren, sich nicht zu aktuellen Ereignissen zu äußern.

Nach Kriegsende gab er die Position des Oberkirchenrates auf, führte aber den Titel weiter. Er konzentrierte sich auf den Wiederaufbau der St. Jacobi- Kirche, die 1959 eingeweiht werden konnte. Zum Jahresende 1960 trat er in den Ruhestand.

Aufgrund seines kirchenpolitischen Engagements im „Dritten Reich“ nahm er keine kirchenleitenden Aufgaben mehr wahr. Auch von den Vorlesungen der Hauptpastoren wurde er aufgrund fehlender wissenschaftlicher Kompetenzen ausgeschlossen. Nach intensiven Gesprächen wurde er vom Landeskirchenrat in seiner Position belassen. Erst 1956 wurde er auf Wunsch des Landesbischofs Volkmar Herntrich wieder stärker an den Aufgaben des Hauptpastorenkollegiums beteiligt.

 
Literaturhinweise Drechsler Literatur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1914 - 1960
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Joachim Karl Johann Dubbels  
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Geboren 13. Dezember 1876
Geburtsort Dornbusch (Hannover) 
Gestorben 19. Mai 1942
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Karl Dubbels war evangelisch-lutherischer Theologe und Pastor in Hamburg.

Er war der Sohn des Organisten und Hauptlehrers in Hamburg-Altengamme Jacob Dubbels (1852-1939). Karl Dubbels studierte von 1896 bis 1899 evangelische Theologie in Halle-Wittenberg und Kiel. 1900 legte er das erste und 1902 das zweite theologische Examen in Hamburg ab, 1903 wurde er ordiniert.

Nach einer kurzen Betätigung für den Verein für Innere Mission war Dubbels Hilfsprediger an St. Thomas in Rothenburgsort, bis er 1904 zum Pastor in Hohenfelde an der St. Gertrud-Kirche gewählt wurde. 1917-18 wirkte er als Feldgeistlicher im Ersten Weltkrieg. Nach 25 Jahren wurde er 1929 wurde er zum Hauptpastor an St. Katharinen gewählt.

Dubbels war kirchenpolitisch liberal eingestellt und tief im abendländischen Denken verwurzelt. Zentrum seines Wirkens war neben der Seelsorge die Predigt, er galt als geübter Redner. Sein Fachgebiet war das Alte Testament. Auch beschäftigte er sich intensiv mit klassischer Literatur. Insbesondere das Werk Dante Alighieris (1265-1321) war ihm sehr vertraut, zumal er die „Göttliche Komödie“ übersetzte. Am Allgemeinen Vorlesungswesen der Hamburgischen Universität las er zur Frömmigkeitsgeschichte, zur Katechetik und zum Kirchenrecht. Daneben lehrte Dubbels an der Kirchenmusikschule.

1931 wurde er Vorsitzender des Ausschusses des Geistlichen Ministeriums zur Ausarbeitung der Richtlinien für die politische Betätigung von Pastoren, dessen Ergebnisse aber wirkungslos blieben. Bekämpft wurden sie vor allem durch den nationalsozialistischen Pastor Franz Tügel. Im Nationalsozialismus bewies Dubbels Weitsicht und Distanz. Er kritisierte die neuen Machthaber in Predigten, gehörte aber keiner Organisation an. Er war Mitglied des Bruderrates der Bekenntnisgemeinschaft, die er aber um die Jahreswende 1935/36 wieder verließ. In seiner übergemeindlichen Wirksamkeit war er nach 1933 deutlich eingeschränkt.

 
Literaturhinweise Dubbels Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1903 -
Anfang

 
Dr. Helmut Friedbert Richard Siegfried Echternach  
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Geboren 20. März 1907
Geburtsort Waltersdorf in Ostpreußen 
Gestorben 25. Februar 1988
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Helmut Echternach wirkte als Pastor, Systematischer Theologe und Schriftsteller in Hamburg. Von 1925 bis 1930 studierte er in Königsberg, Basel, Berlin und Greifswald Evangelische Theologie, Philosophie und Indische Philologie. 1928 wurde er in Königsberg zum Dr. phil., 1930 in Greifswald promoviert. Dort habilitierte er sich 1931 für Systematische Theologie und Religionsphilosophie; 1938 legte er seine venia legendi nieder. 1929 absolvierte er in Königsberg die erste, 1932 in Stettin die zweite theologische Prüfung. 1932 war er Hilfsprediger im Kreis Anklam, 1933 in Stettin-Braunsfelde, 1934 in Gülzow, bis er im selben Jahr in Goddentow zum Pastor ernannt wurde; vier Jahre später wechselte er nach Stolp.

Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft erhielt Echternach 1946 eine Pastorenstelle an der Matthäuskirche in Hamburg-Winterhude. 1947 gründete er den „Ökumenischen Aussprachekreis“ an der Evangelischen Akademie Hamburg zwischen Katholiken, Griechisch-Orthodoxen und Lutheranern. Ab 1954 trat der Kreis mit Wochenendveranstaltungen vor eine größere Öffentlichkeit. Es folgten ökumenische Kirchenkonzerte, Ausflüge und die St. Ansgar Feiern.

Am Kirchlichen Vorlesungswerk las Echternach ab 1946 Praktische Theologie, Konfessionskunde, Neues Testament und Systematik. An der Kirchlichen Hochschule Hamburg wurde er 1948 zum nebenamtlichen Dozenten für Systematische Theologie ernannt, 1954 machte man ihn zum Theologischen Studienleiter und Leiter der Kandidatenausbildung. An der neugegründeten Evangelisch-Theologischen Fakultät an der Universität Hamburg hatte er ab 1954/55 einen Lehrauftrag für Systematische Theologie inne. Es gelang Echternach aber nicht, dort seine venia legendi erneuern zu lassen. 1957 wurde er Pastor an der Hauptkirche St. Petri. 1973 erfolgte die Emeritierung.

1965 initiierte Echternach die St. Ansgar-Vespern, 1966 gründete er die St. Athanasius-Bruderschaft. Im gleichen Jahr erhielt er die Bischofsweihe in Genf (Apostolische Sukzession, ref.). 1970 wurde er nebenamtlich "Professeur en Théologie Systématique" an der Université Européenne in Amsterdam. Neben der pastoralen und akademischen Tätigkeit war Verfasser von Gedichten, Erzählungen und Romanen.

 
Literaturhinweise Echternach Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1932 -
Hochschullehrer/in: 1946 -
Anfang

 
Friedrich Gerhard Engelke  
Abbildung
Geboren 24. Februar 1878
Geburtsort Schleswig 
Gestorben 05. Mai 1956
Todesort Schwerin 
Kurzbiographie

Friedrich „Fritz“ Engelke war ein lutherischer Theologe und Pastor sowie Leiter des Rauhen Hauses. Nach Erhalt des Reifezeugnisses in Schleswig 1898 studierte er bis 1899 Theologie in Berlin, im Sommersemester 1899 Theologie und Philosophie in Straßburg, 1899 bis 1900 Philosophie in Berlin. 1901 arbeitete er Hauslehrer in Konstantinopel, anschließend studierte er von 1902 bis 1903 Theologie in Kiel. Im Oktober 1904 legte er dort die erste Theologische Prüfung ab. 1904/1905 leistete er den einjährigen Militärdienst ab. Ostern 1907 bestand er die zweite Theologische Prüfung in Kiel.

Engelke wurde 1907 in Rendsburg ordiniert, war Provinzialvikar, ab 1908 Vereinsgeistlicher in Rickling und seit dem 17. Juli 1910 Kompastor in Heiligenstetten. 1913 wurde er Pastor an der Hauptkirche in Altona und 1925 Direktor des Rauhen Hauses in Hamburg-Horn. Im Wintersemester 1934/35 lehrte Engel­ke Altes Testa­ment im Rahmen der Religionslehreraus­bil­dung an der Hamburger Uni­versi­tät. Ludwig Mül­ler berief 1934 als Geistlichen (lutherischen) Minister in die Reichs­kirchen­re­gierung und beför­derte ihn am 15.September 1934 zum „Vikar der Deutschen Evangelischen Kirche“ in Berlin. Mit Wirkung vom 15. Oktober 1935 wurde er durch den neu geschaffenen Reichskirchenausschuss beurlaubt, 1936 seine Stelle aufgehoben. Noch 1937 war er von der besonderen religiösen Sendung des Nationalsozialismus überzeugt und sah in Adolf Hitler eine mit Christus vergleichbare Offenbarung Gottes. 1937/38 vertrat Engelke die Professur für Praktische Theologie an der Rostocker Universität, 1939 wurde er Mitarbeiter am Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben. Seit 1939 übernahm er Hilfeleistungen und Amtsvertretungen in der mecklenburgischen Landeskirche in Schwerin an der Paulsgemeinde, 1947 wurde er an die Schelfkirche berufen.

 
Literaturhinweise Engelke Literatur.pdf
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Religion
Bildungswesen
Funktionen Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1907 -
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Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Engelland  
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Geboren 23. Juni 1903
Geburtsort Föhrden/Rendsburg 
Gestorben 04. November 1970
Todesort Kiel 
Kurzbiographie

Hans Engelland war ein lutherischer Pastor und Professor für Systematische Theologie. Engelland legte 1923 am Gymnasium in Rendsburg die Reifeprüfung ab. Anschließend studierte er Evangelische Theologie in Tübingen, Göttingen und Berlin. Vom Herbst 1928 bis zum Frühjahr 1931 war er Assistent Karl Heims in Tübingen, bei dem er am 10. Mai 1930 mit Auszeichnung promoviert wurde und sich im selben Jahr mit einer Arbeit über Glauben und Handeln bei Melanchthon habilitierte. Bis 1932/33 hielt er systematisch-theologische Vorlesungen in Tübingen. Er wechselte nach Kiel, wo er die Dogmatik vertrat. Kurze Zeit später wurde der Parteilose von nationalsozialistischer Seite sowie von seinem Kollegen Hermann Mandeln angegriffen. Die NS-Studentenschaft forderte erfolgreich Engellands Entlassung, dem die aus seiner Habilitation resultierenden Rechte aberkannt wurden. Am 4. Juni 1935 wurde ihm aufgrund von Paragraph 6 des „Gesetzes zur Wieder­herstellung des Berufsbeamtentums“ (zur Vereinfachung der Verwaltung) die Lehrbefugnis entzogen.

Von 1935 bis 1936 war Engelland Vikar in Preetz und Kiel und legte am 14. April 1936 in Kiel das zweite theo­logische Examen ab; am 19. April wurde er ordiniert. Die Promotion war ihm als erstes theologisches Examen anerkannt worden. Vom 1. September 1936 bis zu dessen Auflösung am 10. Dezember 1937 war Engelland hauptamtli­cher Dozent und Inspektor des Seminars für den volksmissionarischen Dienst der Kirche in Berlin-Span­dau. Der Unterrichtsstoff erstreckte sich auf die Bibelarbeit, Dogmatik, Ethik, Apologetik, Innere Mission und Hauptfragen der Kirchengeschichte. Zwischen 1938 und 1948 war er Pastor und Vorsteher des Diakonissen-Mutterhau­ses Elisabethstift in Oldenburg/Oldenburg, vom 23. Oktober 1940 bis zum 25. August 1945 Soldat, zuletzt in russischer Kriegsgefangenschaft.

Im September lehnte er eine Berufung als Oberkirchenrat nach Schleswig-Holstein ab, im Dezember 1946 verzichtete er auf eine Berufung als Direktor des Kaiserswerther Verbandes deutscher Diakonissen Mutterhäuser. Von 1948 bis 1954 lehrte Engelland Systematische Theologie an der Kirchlichen Hochschule Hamburg, wo ihm am 6. Juli 1950 die Amtsbezeichnung „Pro­fessor der Theologie an der Kirchlichen Hochschule Hamburg“ verliehen wurde. Von 1949 bis 1952 wirkte er zudem als Lehrbeauftragter in der Religionslehrerausbildung am Pädagogischen Institut. Nach der Auflösung der Kirchlichen Hochschule wurde Engelland 1954 zum Honorar­professor an der neu gegründeten Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Hamburg ernannt.

Nach einer Vertretung als Rektor des Amalie-Sieveking-Hauses im August 1954 wurde Engelland 1962 zum Hauptpastor an St. Jacobi in Hamburg berufen. 1963 erhielt er einen Lehrstuhl für Systematische Theologie an der Universität Kiel, den er bis zu seinem Tode innehatte. Inhaltlich stand die Melanchton-Forschung und -Editionsarbeit im Zentrum seiner Arbeit. Zusammen mit Edo Osterloh gab er das „Biblisch-theologische Handwörterbuch zur Lutherbibel und zu den neueren Übersetzungen“ heraus.

Am 21. November 1960 erhielt Hans Engelland die theologi­sche Ehrendoktorwürde der Kieler Universität.

 
Literaturhinweise Engelland Literatur.pdf
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Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1930 -
Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1936 -
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Prof. Dr. Helmut Folwart  
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Geboren 16. September 1902
Geburtsort Nieder-Bludowitz/Bezirk Teschen 
Gestorben 13. März 1987
Todesort Mölln 
Kurzbiographie

Helmut Folwart (bis 1936 Folwartschny) wirkte als Philosoph an der Universität Breslau und als Pastor sowie Philosophiedozent in Hamburg. Nach dem Abitur studierte er von 1921 bis 1930 Deutsch, Geschichte und Philosophie in Breslau, Berlin und Heidelberg. 1930 wurde er mit einer Arbeit über Friedrich Schlegel in Breslau zum Dr. phil. promoviert, 1931 legte er die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen ab. 1932 erwarb er die deutsche Staatsangehörigkeit und ließ 1936 seinen Namen in Folwart ändern. 1934 habilitierte er sich in Breslau und wurde Privatdozent. Seine Antrittsvorlesung hielt er über „Volkstum als philosophisches Problem“. Im Zweiten Weltkrieg war er zunächst Bausoldat und konnte daneben noch Kurse leiten. 1939 wurde Helmut Folwart Dozent neuer Ordnung, 1942 ernannte ihn die Philosophische Fakultät zum außerordentlichen Professor für Philosophie. Nach einem Einsatz in Polen und Frankreich wurde er ab 1941 in der Ukraine und in Italien im Verwaltungsdienst in Lagern eingesetzt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges suchte die Kirchenleitung Lektoren für die schlesischen Notstandsgebiete, wofür Folwart sich meldete. 1946 legte er in Bad Warmbrunn/Schlesien nach dem Besuch von Lektorenkursen die erste theologische Prüfung ab und war in verschiedenen Gemeinden tätig. Ende 1946 wurde er ausgewiesen und gelangte nach Hamburg, wo er 1947 Vikar wurde und ein Jahr später das zweite theologische Examen ablegte. 1949 wurde er Pastor an der Friedens­kir­che Eil­bek. Von 1949 bis 1954 lehrte er als nebenamtli­cher Dozent Philosophie an der Kirchlichen Hochschule Hamburg. 1957 wurde er an das Allgemei­ne Kranken­haus Barmbek berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1970 tätig war. Aufgrund einer Augenerkrankung strebte Folwart nach dem Zweiten Weltkrieg keine universitäre Karriere mehr an und publizierte keine größeren Arbeiten.

 
Literaturhinweise Folwart Literatur.pdf
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Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1934 - 1946
Hochschullehrer/in: 1949 - 1954
Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: 1947 - 1970
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Prof. Dr. Walter Oskar Freytag  
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Geboren 28. Mai 1899
Geburtsort Neudietendorf 
Gestorben 24. Oktober 1959
Todesort Heidelberg 
Kurzbiographie

Walter Freytag war ein international einflussreicher protestantischer Missionswissenschaftler und 1953 der erste Lehrstuhlinhaber für Missionswissenschaft und ökumenische Beziehungen der Kirchen an der Universität Hamburg. 1924 legte er beide theologische Examina ab und wurde 1925 in Hamburg promoviert. 1926 wurde er Sekretär, 1928 Direktor der Deutschen Evangelischen Missionshilfe in Berlin und 1929 Hanseatischer Missionsdirektor in Hamburg, der er bis 1953 blieb. 1946 wurde er Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Missionsrates. Seit 1929 lehrte er Missionswissenschaft an der Hamburger und der Kieler Universität, die ihn 1947 zum Honorarprofessor ernannten. Von 1948 bis 1954 lehrte er zudem an der Kirchlichen Hochschule Hamburg. 1954 übernahm er den Vorsitz der Studien-Abteilung des Ökumenischen Rates der Kirchen und baute in Hamburg die Internationale Missionsakademie auf, die er seit Jahrzehnten geplant hatte. 1958 wurde er Vizepräsident des Internationalen Missionsrates. Sein besonderes Interesse galt den neuentstandenen Kirchen im Fernen Osten. Zentrales Thema war für ihn die religiöse Beeinflussung der Menschen. Neben seinem Anti-Kommunismus war die Ablehnung jedes Pluralismus für ihn kennzeichnend.

 
Literaturhinweise Freytag Literatur.pdf
Kategorien Wissenschaft
Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochschullehrer/in: 1929 -
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Johannes Geffcken d.Ä.  
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Geboren 20. Februar 1803
Geburtsort Hamburg 
Gestorben 02. Oktober 1864
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie

Johannes Geffcken war ein Sohn von Hinrich Geffcken (1748-1806), Kaufmann, gebürtig aus Neuhaus im Lande Hadeln, und Susanna geborene Hoppe (1768-1829). Nach dem Besuch einer Hamburger Privatschule, des Johanneums und des Akademischen Gymnasiums studierte Geffcken 1822-1826 Evangelische Theologie in Göttingen und Halle. In Göttingen wurde er 1826 mit einer philologischen Arbeit promoviert, 1841 verlieh die Universität Halle ihm den Ehrendoktor in Theologie. Bevor Geffcken 1829 zum Diakonus an der Hamburger Michaeliskirche gewählt wurde (Amtsantritt 1830), erteilte er Schulunterricht und bereiste die Schweiz und Italien. 1832 heiratete Geffcken die Hamburgerin Maria Pauline Ulrica Danckert (1804-?). Geffcken engagierte sich für öffentliche Belange, u.a. setzte er sich für den Wiederaufbau Hamburger Kirchen nach dem Brand von 1842 ein. Des Weiteren wirkte er an der Konzeption des 1843 eingeführten „Hamburgischen Gesangbuchs für den öffentlichen Gottesdienst und die häusliche Andacht“ mit, ebenso an dem „Allgemeinen Evangelischen Gesangbuch“, das 1853 im Entwurf veröffentlicht wurde, sich aber, nachdem es im selben Jahr erstmals unter dem Titel „Deutsches Evangelisches Kirchen-Gesangbuch, in 150 Kernliedern“ erschienen war, trotz vieler Auflagen nicht durchsetzen konnte. Geffcken war in seinen letzten Lebensjahren auch Mitglied des Zentralvorstands der Gustav-Adolf-Stiftung, dessen Hamburger Verein er 1844 mitbegründet hatte. Geffckens wissenschaftliche Interessen lagen auf den Gebieten der Hymnologie, der hamburgischen Kirchengeschichte und des Kirchenbaus. Er besaß eine große Bibliothek, die 1866 partiell öffentlich in Hamburg versteigert wurde. Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg besitzt den größten Teil der Geffckenschen Sammlung, kleinere Teile bzw. Einzelstücke befinden sich in anderen Bibliotheken. Die Exlibris Geffckens sind digitalisiert nach Büchern der Nordkirchenbibliothek, ebenso die Predigten unter "Literaturhinweise" (Signaturen: Mi 2595 und Mi 3305).

 
Lokale Referenzen
Johannes Geffcken gehörte dem Bund der Freimaurer an. Er wurde 1823 in Hamburg von der Loge "Ferdinande Caroline zu den drei Sternen" zum Freimaurer-Lehrling aufgenommen, 1825 zum Gesellen befördert und 1828 zum Meister erhoben.
 
Literaturhinweise Geffcken.Johannes.QuellenLiteratur.pdf
Geffcken.Johannes.Predigten.pdf
Kategorien Religion
Funktionen Lehrer/in: -
Pastor/in / Pfarrer/in / Kleriker: -
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Johann Georg Friedrich Goering  
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Geboren 08. Juli 1789
Geburtsort Waltershausen/Thüringen 
Gestorben 26. Oktober 1867
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Johann Georg Friedrich Goering, geb. 8.7.1789 in Waltershausen/Thüringen, gest. 26.10.1867 in Hamburg, Sohn des Kaufmanns Johann Heinrich Georg Goering. Kaufmann in Hamburg, Besitzer einer bedeutenden Kunstsammlung. Seit 1855 Oberalter. Vermählt 27.6.1819 mit Sara Janssen. 
Kategorien Wirtschaft
Kunst
Religion
Funktionen Oberalter: 1855 -
Kaufmann/-frau: -
Kunstsammler/in: -
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Johann Melchior Goeze  
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Geboren 16. Oktober 1717
Geburtsort Halberstadt 
Gestorben 19. Mai 1786
Todesort Hamburg 
Kurzbiographie Goeze war der Sohn eines lutherischen Pfarrers. Nach seiner Schulzeit, die Goeze in Halberstadt und in Aschersleben verbrachte, studierte er in Jena und Halle Theologie, um 1741 seine erste Pfarrstelle in Aschersleben anzutreten. 1750 wurde Goeze Pastor in Magdeburg, um 1760 das Amt des Hauptpastors an der Hamburger Katharinenkirche zu übernehmen. Von 1760 bis 1770 war Goeze außerdem Senior, d.h. Vorsteher des Geistlichen Ministeriums, der obersten Behörde der hamburgischen Kirche. Goeze ist weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus als streitbarer Spätling der Lutherischen Orthodoxie bekannt, der sich mit verschiedenen Vertretern der theologischen und philosophischen Aufklärung kritisch bis polemisch auseinandersetzte. Goezes bekanntester Gegner war Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781), mit dem er den sogenannten Fragmentenstreit hatte. Seine umfangreiche Bibelsammlung vermachte Goeze der damaligen Hamburger Stadtbibliothek; sie ist aufgrund von Verlusten im Zweiten Weltkrieg stark dezimiert.
 
Literaturhinweise Goeze.JohanMelchior.QuellenLiteratur.pdf
Kategorien Religion
Funktionen
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Anna Lydia Katharina Gombert  
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Geboren 17. Februar 1903
Geburtsort Mohrungen/Ostpreußen 
Gestorben 30. Dezember 1986
Todesort Neu-Darchau/Elbe 
Kurzbiographie

Katharina Gombert war eine in Hamburg wirkende lutherische Theologin. Die Tochter eines Pastors legte 1922 die Reifeprüfung in Königsberg ab. 1923 erwarb sie die Lehrbefähigung für Lyzeen. Zwei Jahre arbeitete Gombert als Hauslehrerin auf einem Gut in Ostpreußen. In Königsberg, Rostock und in Göttingen studierte sie anschließend evangelische Theologie. Schon früh engagierte sie sich im 1925 gegründeten Verband Evangelischer Theologinnen Deutschlands und beteiligte sich an der Diskussion über die Arbeitsmöglichkeiten von Theologinnen in der Kirche. Nach dem ersten theologischen Examen in Göttingen 1930 erhielt Gombert eine Anstellung als Gemeindehelferin an der St. Lukas-Gemeinde in Hamburg-Fuhlsbüttel. Ihre Tätigkeitsbereiche waren die Jugendarbeit, die kirchliche Unterweisung und die Sozialarbeit. Aufgrund ihres erfolgreichen Wirkens wurde sie 1933 fest angestellt. Neben der Gemeindearbeit absolvierte sie das Vikariat und legte im selben Jahr das zweite theologische Examen in Hamburg ab. Laufend hielt sie Vorträge, u.a. im Deutsch-Evangelischen Frauenbund, und leitete die Treffen der Hamburger Mitglieder des Theologinnenverbandes. Im Nationalsozialismus war sie nicht Mitglied der NSDAP, kirchenpolitisch hatte sie sich 1934 der Bekenntnisgemeinschaft Hamburg angeschlossen.

1946 wurde Gombert Vorsitzende der Evangelischen Frauenhilfe und zugleich hauptamtliche Leiterin des Evangelischen Frauenwerks in Hamburg. Einen wichtigen Teil ihres neuen Arbeitsfeldes bildeten die Mütter- und Frauen-Freizeiten. 1951 erhielt die bis dahin relativ offene Arbeit des Frauenwerkes eine vom Landeskirchenamt vorgegebene rechtliche Struktur. Aus Protest gegen diese Umstrukturierung des Landeskirchlichen Frauenwerks ließ Gombert sich im Juni 1952 von ihrem Amt als hauptamtlicher Leiterin entbinden und wechselte in die Krankenhausseelsorge. Seit 1955 war sie ausschließlich in Eilbek tätig, wo sie ab April 1964 auch die Gottesdienste übernehmen durfte. 1965 setzte die Synode einen Ausschuss zur Frage der Frauenordination ein, dem Gombert als geistliches Mitglied angehörte. Zum 1. September 1967 trat sie aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Zwei Jahre später, nach der Verabschiedung des Pastorinnengesetzes in der Hamburger Landeskirche, wurde ihr die Amtsbezeichnung Pastorin i.R. verliehen und das Recht zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung übertragen.

 
Literaturhinweise Gombert Literatur.pdf
Kategorien Religion
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Prof. lic. theol. Leonhard Goppelt  
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Geboren 06. November 1911
Geburtsort München 
Gestorben 21. Dezember 1973
Todesort München 
Kurzbiographie

Leonard Goppelt war Professor für Theologie mit neutestamentarischem Arbeitsschwerpunkt. Der Lehrersohn studierte nach dem Abitur von 1931 bis 1932 in München zunächst Naturwissenschaften und Philosophie. Nach einem Jahr wandte er sich der evangelischen Theologie zu, die er von 1932 bis 1934 in Erlangen und Tübingen studierte. 1935 und 1938 legte er die theologischen Examina in Ansbach ab. 1936 war er Repetent an der Evangelisch-theologischen Fakultät in Erlangen, wo er 1939 zum Lic. theol. promoviert wurde. Von 1940 bis 1945 war Goppelt Soldat, während eines Genesungsurlaubs 1942/43 konnte er seine Erlanger Habilitationsschrift vollenden, das Verfahren wurde jedoch erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1946 abgeschlossen.

Nach einer Vertretung in Göttingen wurde Goppelt 1949 hauptamtlicher Dozent für Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Hamburg, wo er 1950 den Professorentitel verliehen bekam. 1954 erhielt er den Lehrstuhl für Neues Testament an der neugegründeten Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Hamburg. Dort engagierte er sich für die Gründung des 1958 eröffneten Bugenhagen-Konvikts. In der Diskussion um die Gleichberechtigung der Frauen im theologischen Amt plädierte er in den sechziger Jahren für spezifische Aufgaben und Ämter der Theologinnen. 1967/68 wechselte Goppelt an die neugegründete Evangelisch-theologische Fakultät der Universität München.

Neben seiner Lehrtätigkeit arbeitete er in der Synode seiner Landeskirche, der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und der Evangelischen Kirche in Deutschland mit. Er beteiligte sich engagiert an den Gesprächen, die die Evangelische Kirche in Deutschland mit der Orthodoxen Kirche in Russland führte. Goppelts Konzeption war es, das Sachanliegen des Neuen Testaments in die Diskussion der Gegenwart hineinzutragen.

 
Literaturhinweise Goppelt Literatur.pdf
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Religion
Bildungswesen
Funktionen Hochsch